Wasser der Nordsee so warm wie nie

Foto: Biologische Anstalt Helgoland

Bremerhaven. Laut einer Untersuchung des Alfred-Wegener-Instituts und der Biologischen Anstalt Helgoland war das Wasser in der Nordsee so warm wie nie seit Beginn der regelmäßigen Messungen im Jahr 1962. Auch im März 2024 erreichte die Temperatur ein Rekordhoch, teilte das Institut in Bremerhaven mit. Untersuchungen zeigten, dass diese Entwicklung nicht abbricht. Die ersten vier Monate dieses Jahres gehörten im Mittel durchweg der jeweils wärmsten Monate seit 1962. Der März sei mit einer mittleren Wassertemperatur von 6,9 Grad sogar der wärmste März seit 1962.

Der EU-Klimadienst Copernicus hatte den vergangenen März mit 6,9 Grad bereits zum weltweit wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erklärt. Seit den 1990er-Jahren sei eine Zunahme von starken Hitzewellen zu beobachten, hieß es.

Die hohen Temperaturen und extremen Ereignisse sind laut den Forschern eine Folge des Klimawandels und können schwere Folgen für das Ökosystem haben. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die marinen Hitzewellen unter anderem auf die Lebensräume am Meeresboden auswirken. „Die Deutsche Bucht hat insbesondere nach den 1990er Jahren einen erheblichen Temperaturanstieg erlebt“ sagt Prof. Karen Wiltshire, Direktorin der Biologischen Anstalt Helgoland. „Die Nordsee erwärmt sich so schnell, weil sie ein Flachmeer ist, das von Landmassen umgeben ist, wie eine große Pfütze. Deshalb sind die Temperatur-Trends für das Festland absolut konform mit denen für die Wassertemperatur.“